Wanderung von Eck über Mühlriegel und Ödriegel zum Skywalk
T2Anspruchsvolle Bergwanderung
Inhaltsverzeichnis
Eine der Top-Touren des Bayerischen Waldes ist die Kaitersberg-Arber-Hochtour über 12 Tausender-Gipfel. Auf diesem Abenteuer werden in 2 Tagen über 2.100 Höhenmeter, sowie annähernd 33 km Wegstrecke zurückgelegt. Eine beachtliche sportliche Herausforderung die nicht jeder Aspirant gewachsen ist. Wer nicht das entsprechende Konditionsniveau mitbringt, aber trotzdem einen Eindruck von dieser Tour bekommen möchte, für den gibt es eine empfehlenswerte Alternative: Die Wanderung von Eck über den Mühlriegel zum Ödriegel.
Die vorgestellte Route ist Teil der Kaitersberg-Arber-Hochtour, repräsentiert den Start der finalen Wanderung hinüber zum Bayerwald-König Arber. Mit knapp 8 km Wegstrecke, plus gerade einmal 400 Höhenmetern, ist diese Partie auch für unsportliche Gesellen keine große Herausforderung. Ideal geeignet auch für gehetzte Wanderer mit eingeschränktem Zeitkontingent. Wer jetzt glaubt, das unter derart reduzierten Anforderungen auch die visuellen Kostbarkeiten leider, der irrt! Die Aussicht in das Zellertal und den Lamer Winkel ist traumhaft schön.
Als Bonus statten wir (auf dem Rückweg) der Aussichtsplattform Skywalk einen Besuch ab. Auf Höhe der Baumkronen, 30 Meter über dem Boden, gewährt diese noch einmal eindrücklichen Blick ins Zellertal. Ein würdiger Abschluss für diesen kurzen, unschwierigen Ausflug im Herzen des Naturparks Oberer Bayerischer Wald.
Bilder Karte GPS-TrackAnforderungen/Schwierigkeiten
Die Wanderung vom Ecker Sattel zum Mühlriegel folgt einem Waldsteig unschwierig über Wurzeln und Steinen. Der Anstieg ist dabei von gezügelter Neigung, also wenig steil. Nur die letzten Meter, empor auf den Gipfel des Mühlriegels, sind (kurz) etwas schwieriger, fordern geringfügig Trittsicherheit. Die Fortsetzung zum Ödriegel bewegt sich technisch auf gleichem niedrigem Niveau - ist im Finale aber deutlich steiler. Für diesen Abschnitt braucht es dann doch ein wenig Kondition. Im Abstieg Richtung Skywalk muss sich der Begeher zu Beginn mit reichlich losem Gestein abplagen. Bald aber schert die Route in eine planierte Forststraße ein, die uns nach dem Besuch des Skywalks wieder zum Ecker Sattel bringt. Insgesamt sind die Anforderungen als sehr moderat einzustufen, auch für weniger Geübte zu bewältigen.
Ausgangspunkt
DE-93474 Arrach
Eck 3
Parkplatz nördlich vom Berggasthof Eck
GPS-Koordinaten:
Breitengrad: 49.16397
Längengrad: 12.9895
Hütten/Einkehr
Berggasthof Eck
Orientierung
Mühlriegel und Ödriegel sind im Aufstieg gut ausgeschildert. Beim Abstieg vom Ödriegel zum Skywalk sind die Wegweiser ungünstig zur Laufrichtung angebraucht. Hier muss man aufpassen die richtigen Abzweigungen zu nehmen. Die Forststraße zum Skywalk ist nicht beschildert.
Ausrüstung
Wissenswertes
Wer nach der Tour noch keine Lust hat den Wandertag zu beenden, der kann vom Berggasthof Eck aus noch den Großen Riedelstein erklimmen. Dazu folgt man dem Wanderweg nördlich der Berggaststätte - zunächst entlang der kahlen Skipistentrasse. Unterhalb des Skiliftes wird links gegen den äußersten Pistenast angelaufen. Folglich rechter Hand die großflächige Baumparzelle hinauf - bis zum oberen Ende der Skipiste. Eine wenig ausgeprägte Linkskurve lässt uns mit dem Gipfelfelsen auf Tuchfühlung gehen. Rechtsseitig mogeln wir uns hoch zum Waldschmidt-Denkmal am Gipfel des Großen Riedelsteins. Insgesamt sind 300 Höhenmeter im Auf-/Abstieg zu überwinden. Das Hin und zurück nimmt knapp 2 Stunden in Anspruch.
Wanderung von Eck auf den Mühlriegel
T2Nördlich des Berggasthofes Eck (850 m), etwas unterhalb des Ecker Sattels (kurz vor der ersten Schleife hinunter in den Lamer Winkel) findet unsere Wanderung ihren Startpunkt. Vom Parkplatz hoch zur Gaststätte laufen, auf die andere Straßenseite wechseln. Dort entspringt unser Steig gen Osten - hinauf zum Mühlriegel. Die installierten Wegweiser lassen keinen Zweifel an der korrekten Richtung aufkommen. Linksseitig findet sich keine kleine Kapelle, mit zahlreichen kunstvoll verzierten Totenbrettern. Die Route zieht an einem Gebäude vorbei, entlässt uns auf komfortablem Untergrund in den Forst. In gemächlicher Steigung schlendern wir bergauf. Verlaufen kann man sich hier nicht. Es gibt auf dieser Etappe keine Möglichkeit links oder rechts abzubiegen. Im Verlauf wird der Untergrund wurzeliger und steiniger, ist aber immer noch gutmütig, lässt sich gut begehen.
In einigen topographischen Karten ist auf diesem Abschnitt ein kleiner Aussichtspunkt markiert. Aufmerksame Wanderer werden an diesen Koordinaten im Gelände (etwas abseits des Weges) einen kleinen Felsen wahrnehmen. Der Abstecher zu diesem Aussichtspunkt lohnt sich aber kaum. Selbst nach erkraxeln des Gesteins, öffnet das dicht bewachsene Areal keine Impressionen von der umgebenden Landschaft.
Nur wenig dahinter ist auch schon fast der ersten Gipfel erreicht. Von einem gigantischen Gipfelkreuz markiert, ist die Krone des Mühlriegels augenscheinlich zu erkennen. Unsere Führe entlässt uns aber zunächst an einer massiven Unterstandshütte. Rechts daran vorbei, an den Gipfelfelsen heranschleichen. Mittels Rechtsschwenk erkraxeln wir in einer kurzen luftigen Passage den höchsten Punkt des Mühlriegel (1.080 m).
Das langgezogene Dach bietet viel Platz - was dem großen Andrang sehr entgegen kommt. Beeindruckend der Blick hinunter in den Talort Arnbruck, sowie die zauberhafte Umgebung des Zellertals. Kletterfreudige Wanderer können die Perspektive weiter optimieren. Das Gipfelplateau des Mühlriegels hält mehrere Gesteinsblöcke bereit, die sich mit ein wenig Kletterei zähmen lassen. So erhält man von diesen auch Blick auf den Großen Riedelstein und dem höchsten Bayerwaldler - dem Großen Arber.
Vom Mühlriegel zum Ödriegel
T2Für den Besuch des Ödriegels am Mühlriegel-Unterstand vorbeilaufen - weiter in östliche Tendenz halten. Während des Verlustes einiger Höhenmeter zweigt rechtsseitig unser Abstiegsweg (markiert mit blauer 8 - Arnbruck) ab. Diesen werden wir aber erst nach Besuch des Ödriegels unter unsere Füße bringen. In einer Senke quert eine großzügige Wanderführe - rechtsseitig mit Schareben - leichter Weg beschildert. Unser richtiger Anschluss findet sich jedoch geradeaus. Der Richtungspfeil Hauptwanderweg E6 gibt die korrekte Richtung vor.
Nach einer Flachpassage weist das Terrain erst- und letztmalig sehr deutliche Neigung auf. Steil den schmalen Bergsteig empor wandern - navigiert von zahlreichen farbigen Wegepunkten. Ein beeindruckender Felsturm zieht die Aufmerksamkeit auf uns. Rechtsdrehend daran vorbei öffnen sich zwei weitere senkrechte Felsriegel. Die markanten Punkte lassen keinen Zweifel aufkommen - der Ödriegel (1.156 m) ist erreicht. Auch wenn der höchste Punkt noch etwas dahinter liegt (ein unscheinbarer Buckel), so gelten doch die drei Türme als der eigentliche Gipfel.
Beeindruckt stehen wir nun da, schauen zu den Türmen hinauf. Wie soll man da nur hochkommen? Die Antwort findet sich, nachdem das Gemäuer rechtsseitig umgangen worden ist. Von der Rückseite sind zwei der drei Kegel über unschwieriges Gehgelände zugänglich. Von hier öffnet sich auch die imposante Sicht in den Lamer Winkel, auf die eingelagerten Ortschaften und der Begrenzung durch den Hohen Bogen.
Vom Ödriegel über den Skywalk zurück nach Eck
T2Für unseren Rückweg zunächst an die Aufstiegslinie halten. Vom Ödriegel hinab in die Mulde vor dem Mühlriegel. Dabei entspringt eine Weggabelung an der nicht falsch abgebogen werden darf. Im Aufstieg haben wir nicht mitbekommen, das sich an diesem Punkt linksseitig ein Karrenweg in unseren Bergsteig geschmuggelt hat. Im Rückweg sieht dieser verführerisch nach der richtigen Fortsetzung aus. Tatsächlich ist aber der linke Ast die richtige Wahl. Dieser bringt uns wieder zur Kreuzung mit der Schareben-Linie. Und dahinter zu unserem Anschluss mit der blauen 8, der linker Hand entspringt (Wegweiser ungünstig zur Laufrichtung angebracht).
Steil verläuft der Weg talwärts, zunächst auf dem Teppich des Laubes, dann unangenehm über Geröll. Hinter einer Rechtskurve unterbricht eine Schotterstraße unseren Talweg. Ein Wegweiser zeigt nur die gegenüberliegenden Wiederaufnahme mit Ziel Arnbruck an. Wir indes müssen rechtsdrehend in die planierte Trasse einscheren (kein Wegweiser). Die Schotterpiste (Hammerlochstraße genannt) lotst ohne große Höhendifferenz unterhalb des Mühlriegels zurück in Richtung Eck.
Kurz bevor auf die Anfahrtsstraße zum Ecker Sattel getroffen wird, heißt es abermals Achtung geben. Rechtsseitig entspringt (mit beachtlichem bergauf) ein weiterer Forstweg - unsere Fortsetzung. Einen Wegweiser Zum Skywalk gibt es zwar, der ist aber wiederum ungünstig zu unserer Laufrichtung angebracht. Folgt man dieser Führe, entlässt einem die Linie nach wenigen Minuten an der Aussichtsplattform Skywalk (820 m). Eine nette Möglichkeit um noch einmal ins Zellertal blicken zu können - auch wenn ich angesichts des gewählten Namens ein wenig mehr erwartet hätte.
Um die Runde endgültig zu schließen, wird der Skywalk links liegen gelassen. Zunächst parallel zur Anfahrtsstraße, mündet schließlich der Kurs in die vielbefahrene Teerstraße ein. Auf der anderen Seite grüßt wieder der Berggasthof Eck herüber, lädt uns zum kulinarischen Abschluss unserer Wanderung ein.
Autor (Bilder und Texte): Andreas
Bewertung
Reviewer: Andreas