Bewertungsschema

Inhaltsverzeichnis

Ist es sinnvoll Bergtouren, Wanderungen und andere Outdoor-Aktivitäten in eine Bewertungsmatrix zu quetschen? Es macht Sinn - und zwar dann, wenn mit der Bewertung umgegangen und diese richtig gedeutet werden kann. Das Ranking nach Sternen hat nicht den Zweck Touren in gut und schlecht zu kategorisieren. Vielmehr geht es darum, den Leser Anhaltspunkte zu liefern was ihn auf einer Unternehmung erwartet. Eine Enttäuschung resultiert in den meisten Fällen daraus, das mit einer falschen Vorstellung gestartet wurde. Mit Hilfe der Sterne-Bewertung kann der Leser vor Antritt der Tour seine Erwartungshaltung entsprechend einstellen - und wird später auch bei einer Aktivität mit unterdurchschnittlicher Gesamtbenotung in der Regel zufrieden nach Hause kommen.

Ein Beispiel: Mit 1,75 von 5 Sternen hat die Wanderung durch die Breitachklamm eine augenscheinlich schlechte Beurteilung. Wer die Breitachklamm mit der Erwartung besucht, diese in völliger Einsamkeit begehen zu können, in einer Natur die nur wenig vom Menschen beeinflusst wurde, hat eine falsche Vorstellung - und wird am Ende enttäuscht dastehen. Ein Blick auf die Touren-Sterne-Skala schafft Klarheit über die vorherrschenden Verhältnisse. Massen an Menschen (Punkt Einsamkeit) schieben sich durch den Touristen-Hot-Spot. Neben der tollen Klamm gibt es wenig anderes Interessantes zu sehen - und die Klamm ist monoton über einen geteerten Steig zu durchwandern. Dies hat eine niedrige Note beim Punkt Erlebnisfaktor zur Folge (fehlende Abwechslung). Wer jedoch mit der richtigen Einstellung in der Breitachklamm erscheint, wird trotzdem schöne Stunden erleben: Die Klamm selbst ist äußerst sehenswert - und das spiegelt sich in den Punkten Natur und Schauwerte wieder.

Neben der Sterne-Beurteilung vergebe ich für besonders schöne, abwechslungs- und/oder erlebnisreiche Touren das Highlight-Siegel. Die Gesamtnote hat keinen Einfluss auf die Vergabe dieses Stempels, vielmehr ist das Gesamterlebnis der entscheidende Faktor - eine subjektive Einschätzung des Autors. Bergwanderer die gerne abseits der Wege unterwegs sind, sollten besonders auf Touren mit dem Offroad-Orden acht geben.

Highlight

Highlight

Touren mit dem Siegel »Highlight« sind überdurchschnittlich abwechslungs- und erlebnisreich - führen durch eine außergewöhnlich schöne Landschaft. Es sind Paradetouren die jedes Wanderer- und Bergsteigerleben mit unvergesslichen Eindrücken bereichern werden.

Offroad

Offroad

Abenteuer pur erwartet einem bei Touren mit dem Siegel »Offroad«. Die Routen sind auf weiter Strecke nicht beschildert und/oder wenig bis gar nicht markiert - mitunter sogar weglos. Die Begehung erfordert ein hohes Maß an Orientierungsvermögen - sowie geübten Umgang mit topographischen Karten. In der Regel ist man hier in völliger Einsamkeit unterwegs. Ein lange im Gedächtnis bleibendes Outdoor-Abenteuer ist hier garantiert!

Natur

Bewertet wird die Natur rund um den Auf- und Abstieg. Eine intakte Natur, die wenig Einfluss durch den Menschen erfahren hat, stellt das Maximum der Bewertung dar. Verläuft die Route über planierte Forst- und/oder Teerstraßen oder entlang von technischen Installationen, wie Liftanlagen, Lawinenverbauungen, etc. verringert sich die Anzahl der vergebenen Sterne. Eine durchschnittliche Tour erreicht bei diesem Punkt 3 Sterne.

Schauwerte

Bewertet wird nicht nur die Aussicht vom Gipfel, sondern auch visuelle Eindrücke entlang der kompletten Route. Das Maximum der Bewertung stellt ein Verlauf dar, der bereits beim Aufstieg und auch beim Abstieg viele abwechslungsreiche optische Reize bietet. Ist der Weg im bergauf und bergab in den Schauwerten eingeschränkt (z. B. durch sehr lange Passagen durch den Wald) schlägt sich das in einer niedrigeren Benotung nieder. Eine durchschnittliche Tour erreicht bei diesem Punkt 3 Sterne.

Erlebnisfaktor

Ein Weg verläuft über aussichtsreiches Almgelände, führt über drahtseilgesicherten Fels und es gibt Stellen die frei erklettert werden müssen. Ein abwechslungsreicher Verlauf der sich in einer maximalen Note wiederspiegelt. Langweilige Gehpassagen über Forst- und Wirtschaftswege, generell eintönige An- und Abstiege ohne Abwechslung sorgen für Abzüge in der Beurteilung. Eine durchschnittliche Tour erreicht bei diesem Punkt 3 Sterne.

Einsamkeit

Dieser Punkt spricht eigentlich für sich und braucht nicht weiter erklärt zu werden. Touren in denen man nur vereinzelt auf Gleichgesinnte trifft, in denen man auf langen Abschnitten in völliger Einsamkeit unterwegs ist erreichen die Maximal-Note. Je stärker eine Route frequentiert ist umso mehr Sterne werden abgezogen. Eine durchschnittliche Tour erreicht nur 2 Sterne. Bei weniger als 2 Sternen kann man von einem touristischen Hot Spot ausgehen. Ab 3 Sternen ist es schon sehr ruhig und man kann von einem Geheimtipp sprechen.

Abfahrt

Dieser Punkt spielt nur bei Skitouren eine Rolle. Verläuft die Abfahrt größtenteils über tolle freie Hänge ist die maximale Anzahl an Sternen fällig. Erfolgt die Abfahrt auf langen Abschnitten über enge Waldwege mit vielen Hindernissen - oder über eine präparierte, stark frequentierte Skipiste führt das zu Abzug in der Benotung.

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