Wanderung zum Adlerhorst und Umrundung des Haldensee
T2Anspruchsvolle Berg-Wanderung
Inhaltsverzeichnis
Die Wanderung zum Adlerhorst sowie die Umrundung des Haldensee sind zwei kurze Ausflüge im Tannheimer Tal, welche unabhängig voneinander absolviert werden können. Jede für sich alleine betrachtet entspricht sowohl im Umfang auch als in der Technik eher dem Schwierigkeitsgrad eines Spaziergang als dem einer Wanderung. Gleichwohl sind beide auch bestens dazu geeignet miteinander gekoppelt zu werden. In Kombination durchgeführt kommt man zeitlich immerhin in den Rahmen eines halben Tages. Gleichzeitig gestaltet sich das Programm Dank der angewinkelten Adlerhorst-Führe sowie der ovalen Linie um den Haldensee als eindringlich kontrastreich.
Familien mit Kindern, Genusswanderer zugleich Eltern mit Kinderwagen gehören zur Zielgruppe dieses Ausflug. Durchweg planierte Trassen halten keinerlei geländebedingte Schwierigkeiten bereit. Neben leichten Wanderschuhen erweisen sich auch Turnschuhe als geeignetes Mittel die Runde schließen zu können. Wer es etwas sportlicher haben möchte, bekommt während des Aufstieg zum Adlerhorst die Option offeriert, die präparierte Bahn auf einer kurzen Etappe verlassen zu können. Via schmalen, wurzeligen Pfad kann der Sprung hinauf zur Aussichtskanzel verkürzt werden. Doch Achtung: Bei Nässe kann diese Alternative rutschig sein!
Bilder Karte GPS-Track
Anforderungen/Schwierigkeiten
Sowohl der Aufstieg zum Adlerhorst als auch die Runde um den Haldensee wird von breiten, gute ausgebauten Wanderwegen (T1) dominiert. Auf der Bahn um das Stillgewässer muss der Wanderer so gut wie keinen Höhenunterschied überwinden. So etwas gibt es nur beim Besuch der Aussichtswarte des Adlerhorst. Doch auch hier sind die Wege so angelegt, das der Anstieg selbst für ungeübte Spaziergänger gut zu meistern ist. Erprobte Wanderer können eine Variante in Anspruch nehmen, die auf einer kurzen Etappe das Format eines Bergpfad annimmt (T2). Zeitlich nimmt dieser Ausflug kaum mehr als einen ausgedehnten Vormittag in Anspruch.
Ausgangspunkt
AT-6673 Haldensee
Parkplatz am Westufer des Haldensee
GPS-Koordinaten:
Breitengrad: 47.49240
Längengrad: 10.56598
Hütten/Einkehr
Adlerhorst
Gaststätten am Haldensee
Orientierung
Alle Wege sind kritiklos ausgeschildert. Da die vorgestellte Route in ihrem Verlauf einige Kurskorrekturen bedarf, sollte man indes die Wegweiser aufmerksam studieren.
Ausrüstung
Vom Haldensee-Westufer zum Adlerhorst
T2Für die Wanderung zum Adlerhorst und die Umrundung des Haldensee sind das West- als auch das Ostufer des Stillgewässer gleichermaßen als Ausgangspunkt (1.130 m) geeignet. Beide Standorte offerieren entsprechenden Parkraum für das eigene Fahrzeug. Bei meiner Inspektion der Wanderroute habe ich mich für die Unterbringung meines fahrbaren Untersatz am Westufer entschieden. Grund dafür ist eine banale strategische Überlegung: Die komplette Umrundung des Haldensee schließt eine für Wanderer eher unschöne Passage ein. Geologisch bedingt verläuft in unmittelbarer Nähe zum Nordufer die B199 - die Hauptverkehrsader durch das Tannheimer Tal. Beim Ausgangspunkt am Ostufer würde die Wanderung mit dieser (im wahrsten Sinne des Wortes) lautstarken Teilstrecke ausklingen. Bei Nutzung des Westufer als Ausgangspunkt bringt man hingegen dieses Übel gleich zu Beginn des Ausflug hinter sich.
Nach Deponierung des Vehikel sogleich zur Seelinie aufschließen. Linkshaltend in den breiten, planierten Uferweg einfädeln. Im Würgegriff der vielbefahrenen Bundesstraße und dem Nordufer entlang der Wasserlinie des Haldensee in östliche Richtung flanieren. Dieses Segment passiert einige kleine Buchten, welche einen ersten Überblick über die Wasserfläche gewähren. Eine Sitzbank fordert den Wanderer zum längeren Verweilen auf, doch das durch die B199 stark beeinflusste Ambiente ist (für meinen Geschmack) wenig einladend. Nach gut 1,3 Kilometer wird schon dem Ostufer die Ehre gegeben. Für einen Besuch des Adlerhorst die Uferpromenade verlassen. Die Teerbahn der B199 übernimmt für einen kurzen Augenblick die Führung. Sie lotst durch die Ortschaft Haller, lässt uns (auf der anderen Straßenseite) mit der Kapelle Sankt Johannes Kontakt aufnehmen. Diese darf nicht verpasst werden! Hier beginnt der Aufstieg zum Adlerhorst.
Unmittelbar an der kleinen Kirche entspringt ein kleines geteertes Sträßchen. Dieses navigiert zwischen zwei Gebäuden durch, dreht jenseits zur Talstation der Materialseilbahn des Adlerhorst ab. Das Sträßchen passiert den Gsauersbach hält den eingeschlagenen Rechtsbogen bis zum Ende der Wiesenfläche aufrecht. Hier muss sich der Begeher entscheiden ob er (geradeaus) den längeren, einfacheren Weg (T1) weiter verfolgen, oder nach dem (linker Hand) entspringenden, kürzeren, steileren sowie schmaleren Bergpfad (T2) navigieren möchte. Ersterer ist für wirklich jedermann geeignet, beschreibe ich nachfolgend (in umgekehrter Richtung) für den Abstieg.
Der kürzere, steilere Bergpfad ist zwar auch nicht wirklich schwierig, führt aber über zahlreiches Wurzelwerk, kann sich zudem bei Nässe als sehr rutschig erweisen. Diese schmale Trasse durch den Wald überquert erstmalig den Hansörgenbach. Am Scheitelpunkt einer Linksschleife zieht von rechts kommend ein weiterer Zugang in unsere Aufstiegslinie ein. Für den Adlerhorst der Linksschleife treu bleiben, folglich eine weiteres mal den Hansörgenbach queren. Jenseits der Schleife pendelt sich der Steig etwas unterhalb des planierten Wanderweg im Gelände ein. Die Aufstiegsneigung lässt hier spürbar nach. An der Brücke über den Kendelbach ist die Abkürzung auch schon zu Ende. Nach einem Rechtsschwenk wird linker Hand in die bequeme Wanderführe eingefädelt. Wenige Schritte später ist auf 1.350 m Höhe unser erstes Ziel, der Adlerhorst, eingenommen.
Die exponierte Lage des Gebäudes, 200 m über dem Ufer des Haldensee, ist nicht nur bestens geeignet um sich einen Überblick über die folgende Umrundung des Stillgewässer zu verschaffen. Auch die Aussicht in den langgezogenen Schlauch des Tannheimer Tal ist umwerfend. Idealerweise wurde die Terrasse des Adlerhorst zur besten Aussichtslage ausgerichtet. An die Gastwirtschaft angeschlossen ist eine traditionelle Holzschnitzerei. Des Weiteren werden im Winter Rodel verliehen, mit deren Hilfe man über die ausgewiesene Rodelbahn wieder ins Tal brausen kann.
Vom Adlerhorst zurück zum Haldensee
T1Für das Abwärts zurück zum Haldensee verbleiben wir dauerhaft auf der breiten, planierten Wanderpromenade. Den Zugang zur wurzelreichen Abkürzung (der Aufstiegslinie) unbeachtet überholen. Auch die luxuriöse Wandergasse passiert nachfolgend die drei Bergbäche. Nach gut 700 m Strecke darf der Anschluss zur Rechten nicht verpasst werden. Läuft man geradeaus weiter, navigiert einem der Panoramaweg bis nach Nesselwängle - ein gutes Stück vom anvisierten Haldensee entfernt.
Die Kurskorrektur hält Einzug in eine kahle Wiesenfläche, lässt ein Gebäude hinter sich. Jenseits des Bauwerk driftet eine scharfe Kehre linksschwenkend abwärts. Am Scheitelpunkt der Serpentine geradeaus in unsere anschließende Fortsetzung laufen. Im Weiteren trifft die Route wieder auf den Einlass in den schmalen Abkürzungsweg sowie die Talstation der Materialseilbahn. An der Kapelle Sankt Johannes ist wieder die Ortschaft Haller erreicht, wo die Umrundung des Haldensee aufgenommen wird.
Umrundung des Haldensee
T1Von der Kapelle Sankt Johannes über die andere Straßenseite zum mondänen Hotel Tyrol aufschließen. Linksdrehend über den Parkplatz zum Wanderweg um den Haldensee vorrücken. Rechter Hand dessen Linie aufnehmen.
Die Piste hält eine deutliche Distanz zum Wasser. Folglich wird der Abstand noch größer. Das Ostufer des Haldensee ist von einem großflächigen Feuchtgebiet geprägt, welches zunächst umgangen werden muss. Der Gessebach (Quelle des sumpfigen Areal), wird überquert. Jenseits kollidiert unsere Route mit einer großzügig bemessenen Wanderbahn. Hier rechtshaltend einfädeln.
Der Fortgang überholt das Feuchtgebiet, pendelt sich in die Ufer-Linie des Haldensee ein. Unmittelbar an der Wasserkante wird das komplette Südufer nachgelaufen. Auf der Trasse bekommt der Begeher noch einmal beste Sicht auf den Adlerhorst. Die Perspektive verdeutlicht erneut den exponierten Standort der Aussichtskanzel. Am Ende des Südufer einige Meter dem Verlauf des Strindenbach folgen. Bei nächster Gelegenheit rechtshaltend via Brücke zur anderen Seite des fließenden Nass wechseln. Vorbei an Tauscher's Alm ferner den Parkplätzen der Wasserwelt Haldensee. Mit erneuter Annäherung an das Seeufer schließt sich zuletzt der Rundkurs um den Haldensee - am Parkplatz des Westufer.
Autor (Bilder und Texte): Andreas
Bewertung
Reviewer: Andreas
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