Bergsteigen in Oberstdorf Folge 2

Blumenwanderung am Fellhorn

, Autor: Andreas

Nach meiner abenteuerlichen Überschreitung des Kegelkopfes habe ich es am Folgetag etwas ruhiger angehen lassen. Wir haben Mitte Juli und die alpine Flora steht gerade in der Hochblüte. Also nichts wie hoch auf das Fellhorn und die Blumenpracht aus der Nähe bewundern.

Das Fellhorn gilt als der Allgäuer Blumenberg und ist mit einer Seilbahn leicht erreichbar. Durch die technische Erschließung des Berges kann man - um es vorsichtig auszudrücken - nicht davon ausgehen das man alleine unterwegs sein wird. Und um es auf den Punkt zu bringen: Menschenmassen belagern diesen Berg und pilgern in einem endlosen Strom in Richtung Gipfelkreuz. Wenn man das ausblenden kann und sich auf die Blumen einläßt die rechts und links der Wege stehen ist es aber nur halb so schlimm.

Ich habe schon viel über das Spektrum der alpinen Flora auf dem Fellhorn gelesen - und doch war ich positiv überrascht von dem was man vor Ort alles sehen kann. Da stehen höchst seltene Pflanzen (z. B. das Kohlröschen) direkt am Wegesrand. Der stängellose Enzian und die Alpenrose treten dort in Massen auf das man diese schon als Unkraut bewerten muss. Weitere botanische Highlights die mir aufgefallen sind: Türkenbund-Lilie, Tüpfel-Enzian, Alpen-Küchenschelle, Teufelskralle, Scheuchzers Glockenblume, Stängelloses Leimkraut, Schlauch-Enzian, Taubenkropf-Leimkraut und viele andere deren Namen ich nicht kenne.

Ein ganz normaler Tag am Fellhorn: Massen schieben sich zum Gipfelkreuz Das stark gefährdete und sehr selten Kohlröschen Tüpfel-Enzian Die Alpenrose überdeckt am Fellhorn ganze Hänge

Obwohl ich schon einige Blumenwanderungen unternommen habe, kann ich mich nicht dran erinnern eine solch riesige Pflanzenauswahl auf so engem Raum gesehen zu haben. Das Fellhorn - eine Paradies für alle Blumenliebhaber und Freunde botanischer Raritäten.

zur Tour