Blumen-Wanderung rund um das Oberstdorfer Fellhorn
T2Anspruchsvolle Berg-Wanderung
Inhaltsverzeichnis
Das Allgäu gilt als das Blumenparadies schlechthin. Mitte Juli - zur Hochblüte - erstrahlen ganze Berghänge in den buntesten Farben. Blumen die stark gefährdet sind und in anderen Regionen bereits als ausgestorben gelten (z. B. das Edelweiß, das Kohlröschen, etc.) haben im Allgäu einen Rückzugsort gefunden. Wer diese botanischen Kostbarkeiten einmal in natura sehen möchte muss in der Regel erst eine längere Wanderung hinter sich bringen - oder mit der Seilbahn auf das Fellhorn fahren.
Das Fellhorn ist DER Blumenberg von Oberstdorf. Das dies kein Geheimnis mehr ist sieht man an den Menschenmassen die sich rund um den Gipfel bewegen.
Eine Einschränkung
die man leider in Kauf nehmen muss. Kann man die Massen in Gedanken ausblenden wird man dafür mit dem Anblick
seltener Alpin-Flora belohnt die jedem Blumenfreund Freudentränen in die Augen treiben wird.
Neben dem Blumenreichtum ist das Fellhorn auch noch mit einer fantastischen Aussicht gesegnet. Der Allgäuer Hauptkamm steht direkt gegenüber und die Tief- bzw. Ausblicke ins Kleinwalsertal und auf den Hohen Ifen sind eine Wucht!
Bilder Karte GPS-TrackAnforderungen/Schwierigkeiten
Kurze Wanderung mit unzähligen botanischen Sehenswürdigkeiten am Wegesrand und imposanter Kulisse am Horizont. Beim Abstieg einige Seilversicherungen - für Geübte jedoch unschwierig.
Ausgangspunkt
DE-87561 Oberstdorf
Faistenoy 10
Talstation der Fellhornbahn
GPS-Koordinaten:
Breitengrad: 47.352481
Längengrad: 10.263582
Hütten/Einkehr
Einkehrmöglichkeiten an der Tal- und Bergstation der Fellhornbahn
Orientierung
Breite, gut ausgebaute Wege und eine üppige Beschilderung sorgen für eine sichere Orientierung.
Ausrüstung
Von der Station Schlappoldsee auf den Gipfel des Fellhorns
T2Wir starten an der Talstation der Fellhornbahn und fahren bis zur Station Schlappoldsee. Direkt am Ausgang des Gebäudes beginnt unser Aufstieg zu der schon sichtbaren Bergstation. Der Weg ist gut ausgebaut und bereitet keinerlei Probleme. Auch wenn erst weiter oben die botanischen Raritäten kommen lohnt es sich auch hier schon den Blick zu unseren Füßen zu werfen. Üppiges Grün mit unzähligen farbigen Blüten säumen unseren Anstieg nach oben.
Nach einigen Kehren und das Überwinden eines Latschenfeldes kommen wir ohne große Mühe an der Bergstation an. Nun wandern wir dem Menschenstrom folgend in Richtung Gipfelkreuz. Ab jetzt gilt es den grünen Wegrändern erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Es gibt viel zu sehen und zu entdeckten - und auch wenn unsere Runde mit nur 4,4 km recht kurz ist kann es je nach Tempo durchaus einen ganzen Tag dauern bis wir wieder am Schlappoldsee ankommen. Wir sollten also genügend Zeit einplanen.
Bei meinem Anstieg zum Kreuz konnte ich mehrfach das geschützte und sehr seltene Kohlröschen ausmachen. Diese winzig-kleine Orchidee fällt durch ihre dunkelrote, fast schwarze Blüte deutlich auf. Sie verströmt einen süßlich-vanilligen Duft.
Der Aufstieg unserer Wanderung endet am Gipfelkreuz. Werfen wir einen Blick zu unserer Linken, können wir tief ins Kleinwalsertal schauen und den gegenüberliegenden Hohen Ifen bewundern. Zu unserer Rechten baut sich am Horizont der Allgäuer Hauptkamm mit den gigantischen Felsriesen auf. Das Fellhorn ist reich an optischen Sinnesreizen und wir tun uns oft mit der Entscheidung schwer ob wir lieber in die Ferne oder auf die Blütenpracht zu unseren Füßen schauen sollen.
Vom Gipfel des Fellhorns über den Schlappoldsee zurück zur Seilbahnstation
T2Der Abstieg auf der anderen Seite des Gipfels wird ein wenig schwieriger. Der bisher breite Weg schnürt sich zu einem echten Bergsteig zusammen. An steileren Stellen wurden zur Eigensicherung einige Drahtseile installiert. Für geübte Berggänger jedoch keine wirkliche Herausforderung. In diesem Abschnitt kann man immer wieder Tüpfel-Enzian bewundern und eine einsame Türkenbund-Lilie trotzte den alpinen Bedingungen.
In der Senke zwischen Fellhorn und Schlappoldkopf verlassen wir den Gratweg und wandern auf den sichtbaren Pfad Richtung Schlappoldsee ab. In der näheren Umgebung der Senke tritt der Tüpfel-Enzian in Massen auf und die blauen Kelche des stängellosen Enzian sind überall zu erkennen. Beim Abstieg zum Schlappoldsee kommen wir an Hängen vorbei die über und über mit der blühenden Alpenrose (auch Almrausch genannt) bedeckt sind.
Am Schlappoldsee ist unsere kleine, aber aussichts- und erlebnisreiche Runde fast zu Ende. Ein kleiner Gegenanstieg bringt uns wieder zu Seilbahnstation und die Fahrt damit zurück ins Tal zum Ausgangspunkt.
Autor (Bilder und Texte): Andreas
Bewertung
Reviewer: Andreas