Lawinenwarnstufe 2

Der trügerische Wert

, Autor: Andreas
Schild Lawinengefahr

Die 5teilige Skala der Lawinenwarnstufen ist der Wert nach dem verantwortungsvolle Wintersportler ihre Touren aussuchen und planen. Die Skala geht von 1 (geringe Lawinengefahr) bis 5 (sehr große Lawinengefahr). Auch ich schaue mit Argusaugen auf diese Zahl und entscheide nach ihr ob ich ins Gelände gehe und welche Touren ich unternehme.

Seit ich diesen Wert beobachte (mehrere Jahren), wurde Stufe 5 in den bayerischen Alpen noch nie ausgerufen. Bereits ab Stufe 4 (Ausruf selten, nach enorm viel Neuschnee) mache ich keine Ausflüge mehr in die winterliche Bergwelt - die weiße Gefahr ist mir zu hoch. Bei Stufe 3 (Ausruf häufig nach Neuschnee und/oder starkem Wind und/oder starker Erwärmung) unternehme ich nur Touren, die ausschließlich über mäßig steile Hänge führen (z. B. am Feldalphorn). Bei Stufe 2 (Ausruf sehr oft) und Stufe 1 (Ausruf im Hochwinter selten, im Frühjahr häufig) bin ich uneingeschränkt in den Bergen unterwegs und begehe auch Routen über steile, schneebrettgefährdete Hänge.

Heute gab es ein dramatisches Beispiel dafür, das auch Stufe 2 mit Vorsicht zu genießen ist - und auch bei diesem Wert eine Route im Gelände gut überlegt sein will:

Bei einem Lawinenabgang unterhalb des Jochgrubenkopfes (Schirm; Tirol) sind heute 4 Tourengeher ums Leben gekommen. Betroffen war eine achtköpfige Gruppe von denen sich 4 selbst befreien konnten. Laut dem Warndienst herrschte nur eine mäßige Lawinengefahr (Stufe 2).

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