Endlich wieder in den Bergen

Schneeschuhtour auf den Ochsenälpeleskopf

, Autor: Andreas

Nach 5 Monaten Abstinenz bin ich gestern endlich wieder in die Berge gekommen. Mit Schneeschuhen ging es über den Schützensteig auf den Ochsenälpeleskopf im Ammergebirge. Wegen Schneemangels musste ich die Schneeschuhe bis ca. 1.400 m hoch tragen. Überraschenderweise gab es ab hier doch eine annehmbare Schneedecken - Dank neuer Niederschläge in den letzten Tagen sogar in Pulverform.

Die Waldpassage zwischen Ammerwaldsattel und Hirschwängalm war orientierungsmäßig sehr tricky. Eine Skispur zeigte mir die richtige Richtung. Wäre diese nicht vorhanden gewesen - ich hätte den Weg niemals selbst gefunden. Fehlende Markierungen und ein nicht erkennbarer Sommerweg machen die Routenfindung für Ortsunkundige zu einer schier unlösbaren Aufgabe.

Ochsenälpeleskopf Ochsenälpeleskopf Ochsenälpeleskopf Ochsenälpeleskopf

Der Gipfelrücken zum höchsten Punkt hatte es enorm in sich. Anhaltend steil muss man sich die letzten knapp 300 Höhenmeter nach oben kämpfen. Als einer von wenigen Schneeschuhgehern hatte ich das Vergnügen spuren zu dürfen - bei ca. 30° Neigung und 20 cm Pulverschnee. Glühende Oberschenkel und eine pochende Lunge zwangen mich öfter zum Anhalten. Zum Glück habe mich 3 andere Schneeschuhgeher wenig unterhalb des Gipfels überholt. Ich überlies ihnen auf den letzten Metern gerne die Spurarbeit.

Der für heute angekündigte Föhnsturm hat sich gestern schon deutlich bemerkbar gemacht. Der eisige Wind sorgt für die ein oder andere Schneefahne am Gipfelrücken - und einen nur kurzen Aufenthalt am höchsten Punkt. Die Aussicht vom Gipfel war phänomenal. Gerade der in unmittelbarer Nachbarschaft liegende Säuling erscheint vom Ochsenälpeleskopf als dominant steile Felspyramide - fantastisch!

Beim Abstieg - kurz vor der Hirschwängalm - verabschiedete sich mit einem spürbaren Knack die Bindung meines linken Schneeschuhs. Glücklicherweise hatte ich einen Spannriemen im Gepäck mit dem ich den Schneeschuh an meinen Bergstiefel festzurren konnte. Ohne diese Notlösung wäre der Abstieg wohl zum überlangen Drama geworden.

Fazit: Trotz einiger Unsicherheiten in der Orientierung und der Totalschaden eines Schneeschuhs ein toller und schon lange wieder überfälliger Tag in den Bergen!

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