AT › Tirol › Ammergauer Alpen
Daniel
(2.340 m)
Upsspitze
(2.332 m)

Von der Tuftlalm über die Upsspitze auf den Daniel

T3

Bergtour

 1.390 Hm   11,7 Km  ca. 7 Stunden
Inhaltsverzeichnis
Der Gipfel des Daniel vor der Zugspitze
Der Gipfel des Daniel vor der Zugspitze

Der schönste Blick zur Zugspitze? In Nachbarschaft zu Deutschlands Höchstem gibt es einige Gipfel die hervorragenden Ausblick auf den Beinahe-3.000er gewähren: Wank, Kramer, Friederspitz, Schellschlicht sind geschätzte Aussichtsbalkone. Die schönste Perspektive gibt es aber (meiner Meinung nach) aus der obersten Etage des Daniel: Wie eine uneinnehmbare Felsenfestung erwächst die Zugspitze gegenüber seines Gipfels - auf der anderen Seite des Loisachtal. Zeit sich das einmal näher anzusehen und dem Daniel aufs Haupt zu steigen!

Um ein Maximum optischer landschaftlicher Reize zu generieren, bauen wir in unsere Bergtour den Grünen Ups nebst der Upsspitze mit ein. Im Verbund mit der Tuftlalm sowie dem Daniel schließt sich so eine Rund-Wanderung erster Güte. Zugegeben, die stattlichen 1.400 Meter Vertikaldifferenz unseres Vorhabens haben schon einen recht sportlichen Rahmen. Allerdings unterteilt in 4 kleine Gourmet-Happen. Am Ende jeden Teilabschnitts kann nach Lust und Laune entscheiden werden, ob man die Runde weiter verfolgt oder sich mit dem Erreichten zufrieden gibt. Freilich sind die größten Aussichtsfreuden erst am Gipfel des Daniel gewonnen. Die visuellen Kostbarkeiten der Zwischenziele wissen aber ebenso zu gefallen.

Anzumerken sei noch, dass der vorgestellte Kurs ausschließlich südexponiert ist. Im Hochsommer wird diese Berg-Wanderung zu einem Ritt durch einen maximal aufgeheizten Backofen. Frühsommer und Herbst bieten die weitaus besseren Bedingungen für dieses Unternehmen.

 Bilder  Karte  GPS-Track
Panorama von der Upsspitze auf den Daniel (links), Zugspitze (Mitte) und Mieminger Kette (rechts)
Panorama von der Upsspitze auf den Daniel (links), Zugspitze (Mitte) und Mieminger Kette (rechts)

Anforderungen/Schwierigkeiten

Von Lermoos zur Tuftlalm auf schmalen, abschnittsweise sehr steilen Bergpfaden. Einfachere, aber längere Variante über einen Forstweg möglich. Von der Jausenstation zum Grünen Ups ohne Schwierigkeiten und in mäßiger Neigung. Vom Grünen Ups zur Upsspitze deutliche Aufsteilung der Route - aber nur Gehgelände. Übergang von der Upsspitze auf dem Grat zum Daniel mit einer mannshohen Stelle die abgeklettert werden muss (I) - ansonsten keine nennenswerten Hindernisse. Abstieg über den Normalweg in Geröll, durch Schrofen und Gehölz. Hier eine kurze, abschüssige Stelle, die den Gebrauch der Hände verlangt. Die größten Schwierigkeiten sind die teilweise heftige Geländeneigung sowie die Höhendifferenz (Kondition!). Die technischen Stellen sind kaum der Rede wert, man kann fast noch von einer Berg-Wanderung sprechen.

Ausgangspunkt

AT-6631 Lermoos
Parkplatz im Ortszentrum
GPS-Koordinaten:
Breitengrad: 47.40317
Längengrad: 10.87909

Hütten/Einkehr

Tuftlalm

Orientierung

Der Bergsteig von Lermoos zur Tuftlalm ist in einer Passage nicht beschildert. Wenn man sich immer bergan hält kann man aber nicht viel falsch machen. Der Rest der Bergtour ist ordentlich markiert und beschildert.

Höhenprofil
P Bergtour Daniel und Upsspitze Elevation profile for Bergtour Daniel und Upsspitze 0 2 km 4 km 6 km 8 km 10 km 11,7 km 2.200 m 2.000 m 1.800 m 1.600 m 1.400 m 1.200 m 1.000 m Lermoos 970 m Tuftlalm 1.496 m Grüner Ups 1.852 m Upsspitze 2.332 m Daniel 2.340 m Tuftlalm 1.496 m Lermoos 970 m
Tourenbeschreibung: Aufstieg

Wanderung von Lermoos zur Tuftlalm

T2

Vom Parkplatz (970 m) die Lermooser Hauptstraße gen Nordwesten bergan wandern. Nach 300 Meter unterhalb der Bahnschienen durch einen Tunnel, dahinter sofort schräg hinauf zum Panoramabad. Ein Zaun navigiert uns geschickt an der Freizeitanlage vorbei - in Verlängerung zu einer gewalzten Forststraße und einem Wegweiser. Die Tuftlalm ist hier in zwei Richtungen angeschrieben. Weniger sportliche Wanderer halten sich geradeaus, steigen in mäßiger Neigung (aber länger) auf dem planierten Weg zur Hütte. Ambitionierte Berggeher drehen rechter Hand ab, nehmen das schmale Steiglein (ein Technikgebäude überholend) hinein in den Wald.

Die Tuftlalm: Verpflegungsstation auf unserer Rund-Wanderung
Die Tuftlalm: Verpflegungsstation auf unserer Rund-Wanderung

Über zahlreiche Wurzeln bergwärts, bis wir wieder mit dem Wirtschaftsweg zusammentreffen (1.150 m). Schräg gegenüber entspringt ein unbeschilderter, unmarkierter Pfad - die Bergsteigerlinie hoch zur Bergwirtschaft. Beachtlich aufsteilend einen kahlen Korridor den Geländerücken bergan stapfen. 150 Meter höher fädelt der Alternativ-Anstieg vom Lermooser Bahnhof ein. Ab diesem Punkt lehnt sich die Geländeneigung wieder zurück. Einmal passieren wir noch den breiten Forstweg (1.310 m), betreten wenig später durch ein Gatter kahles Weideland (1.380 m). Darüber hinweg zum oberen Ende der Brachfläche. Entlang eines Holzzauns zu einem Durchschlupf (im Rücken einer Sitzbank).

Wenig vor der Tuftlalm teilt sich das Weglein. Linksseitig können wir direkt zur Jausenstation empor wandern. Für die schönere Variante indessen rechtsdrehend anschließen. Entlang beeindruckender Felswände, in Fortsetzung auf einer großen Anzahl an Holzbohlen hinauf - folglich in wenigen Schritten zu einer mächtigen Aussichtsplattform (1.450 m). Der beeindruckende Rundblick von hier ist nur ein Vorgeschmack auf das was uns später noch erwartet: Hinweg über den Talkessel von Ehrwald modelliert sich gegenüber die Mieminger Kette mit dem Dolch der Ehrwalder Sonnenspitze - eingebettet zwischen Zugspitze und dem Grubigstein-Massiv.

Von der künstlichen Panoramabühne laufen wir in nur wenigen Schritten zu den kulinarischen Verführungen der Berggaststätte (1.496 m). Wanderer die das komplette Programm in Betracht ziehen, sollten sich den Genüssen aber erst beim Abstieg zuwenden. Die Berg-Wanderung ist an diesem Punkt noch reichlich lang.

Von der Tuftlalm zum Grünen Ups

T2

Oberhalb der Tuftlalm schließt ein breiter, steiniger Weg gen Nordwesten an - unserer Verbindung zum Grünen Ups. An einem Wegweiser rechterseits in den Wald abdrehen. Via zwei Schleifen lassen wir eine Lichtung hinter uns, wandern den Alpenrosenweg in sanfter Neigung empor zum Balkon des Grünen Ups (1.852 m). Obwohl kein echter Gipfel verziert ein Kreuz diesen idyllischen Platz. Aufgrund des Bewuchses ist die Rundumsicht etwas eingeschränkt, öffnet aber neue Blickwinkel in die westlichen Ausläufer des Daniel-Kamms.

Vom Grünen Ups auf die Upsspitze

T2+

Ein gelber Richtungsweiser schickt uns in den Gipfelaufbau der Upsspitze. Die bisherige Schlenderei ist nun zu Ende: Das Areal zieht ordentlich gen Himmel.

Unterwegs am Grat zwischen Upsspitze und Daniel
Unterwegs am Grat zwischen Upsspitze und Daniel

Im Slalom durchs sperrige Krummholz. Dabei wird eine Mulde rechtsseitig umgangen - in Verlängerung ins vegetationslose Felsgelände gesteuert. Den Wegweiser Hebertaljoch - Ehrwald (2.280 m) lassen wir unbeachtet hinter uns, erklimmen eine Wiese unterhalb des Gipfelfelsen. Rechtsdrehend in zwei kleinen Aufschwüngen zum höchsten Punkt (2.332 m) - markiert von einem einsamen Steinmann. Die Upsspitze bietet gen Westen die bessere Aussicht als der Daniel. Die Lechtaler und Allgäuer Alpen formieren sich am Horizont zu einem nicht mehr enden wollenden Meer aus Haifischzähnen. Highlight ist aber die Perspektive hinweg über den Grat zum wenige Meter höheren Nachbarn - ferner zur alles dominierende Zugspitze.

Von der Upsspitze über den Grat zum Daniel

T3

Von der Upsspitze balancieren wir den augenscheinlichen Spuren über den Grat nach. Der Steig verläuft wenige Meter rechts unterhalb der Schneide. Unmittelbar bevor sich unser Abstieg mit dem Normalweg von der Tuftlalm (unsere Talroute) verbindet, muss eine mannshohe Felsstufe abgeklettert werden (I, Schlüsselstelle). Wieder ansteigend im gestuften Fels der Zugspitze entgegen - bis wir uns am Gipfelkreuz des Daniel (2.340 m) dem beste Blick auf Deutschlands Höchstem uneingeschränkt hingeben können.

Tourenbeschreibung: Abstieg

Vom Daniel über den Normalweg zurück nach Lermoos

T3

Vom Gipfel zurück in den tiefsten Punkt der Gratschneide (2.300 m). Am Fuße der vorher abgekletterten Felsstufe leiten Spuren linksseitig hinaus in einen Geröllhang (der Normalweg). Den Markierungen talwärts nachlaufen. Im Zick Zack den Hindernissen des Blockgeländes ausweichend bis zum Beginn der Vegetation. Während einer Krummholzpassage muss an einer abschüssigen Schrofenstelle wiederholt etwas zugepackt werden. Eine lange Waldpassage findet im Brachland der Tuftlalm ihr Ende (1.570 m). Von hier in bekannter Wanderung zurück nach Lermoos.

Autor (Bilder und Texte): Andreas

Bewertung

Bergtour
Daniel-Upsspitze
Von der Tuftlalm über die Upsspitze auf den Daniel
Der Gipfel des Daniel vor der Zugspitze
Natur:
Schauwerte:
Erlebnisfaktor:
Einsamkeit:
Gesamt:
3.3 / 5
Genuss-Bergtour, technisch fast noch eine Wanderung aber mit sportlichem Touch und immensen Schauwerten in alle Himmelsrichtungen.
Info zum Bewertungsschema

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